Wach werden

Wach werden.

Montag, 20. April: Ich bin gerade durch den Regen nach Hause gelaufen. Erfüllt von den Wohlfühltagen – drei wunderbaren Tagen. Plötzlich kommt der Schlussabschnitt von meinem Vortrag «Naturführung im Raum» in meine Gedanken. «Viele Menschen sagen, dass sie Angst haben, die Natur geht kaputt – Klimawandel – die Natur braucht Wasser. Es sollte wieder regnen, sonst geht die Natur kaputt. Wer geht jedoch kaputt? Die Natur oder der Mensch? Vor was haben wir Angst? Ist es vielleicht die persönliche Angst unter- resp. kaputtzugehen?»

Denn wenn du die Natur genau beobachtest, findet sie immer eine Lösung – nicht so wie wir Menschen es erwarten oder uns vorstellen. Nach einem Lawinenniedergang wachsen wieder neue Bäume – aus Baumstrünken wachsen wieder Äste, Pilze, Moos … nach – Bäume, die gefällt wurden und noch rumliegen, dienen als Nahrung für Insekten, …. Die Natur ist in ständiger Veränderung. Die Jahreszeiten, die wechseln, die Natur geht mit, passt sich an. Mal wachsen die einen Blumen, mal die anderen. Immer wieder ist es ein Neuentstehen. Es ist im Fluss. Ist es für uns Menschen auch so? oder halten wir lieber am Alten fest, es soll so sein, wie es immer war. Welche Angst zeigt sich da? Haben wir die Macht, die Natur, Mutter Erde kaputtzumachen? Ich glaube nicht. In unserem Verständnis können wir sie kaputtmachen, treiben wir sie in die Veränderung, in den Wandel. Aber wirklich zerstören, dass unser Planet sich auflöst und nicht mehr existiert? Unser Umgang löst vielleicht eine Veränderung aus, die dann wieder Veränderung/Anpassung/Wandel in uns bewirkt.

Das Gras auf den Wiesen ist so hoch wie schon lang nicht mehr – es regnet zu viel, es kann nicht geschnitten werden. Als ich Kind war, war das Gras immer sehr hoch, bis es geschnitten wurde. Heute wird es öfters geschnitten (Versorgung der Tiere, Beiträge … was auch immer). Wir Menschen klagen über überdüngte Wiesen, dieses Jahr werden sie kaum überdüngt, zumindest im Moment nicht. Da hilft der Regen zur Reinigung. Die Natur – das Äussere hilft uns einmal mehr zur Verlangsamung und zur Veränderung.

Machen wir es wie die Natur, nehmen wir den Wandel an. Werde wach und gehe bewusst mit dir durchs Leben. Fange an, dich weniger um das Äussere zu kümmern, dir Sorgen wegen des Aussen zu machen, wenn du ehrlich bist, das Grosse im Aussen kannst du direkt nicht ändern. Aber was bei dir im Innern geschieht, das kannst du steuern. Spüre in dein Herz, die Liebe und das Vertrauen und lebe das. Lebe in Respekt und Demut mit dir, deiner Umgebung, der Natur. Ruhe, Liebe und Vertrauen leuchten ins Aussen, wie auch Angst ins Feld strahlt. Komme bei dir selbst an und lebe dein Leben bewusst.

Von Herzen für Herzen

Kirsten