Kinder – was sie mich lehren.
Heute ist der zweite Tag, wo sie unterwegs ist. Unsere Jüngste ist in einem 3tägigen Klassenlager. Ich bewundere sie. In der Schule wurde sie oft gemobbt, hat kein Kind in der Klasse, das in der Pause oder neben der Schule mit ihr abmacht und trotzdem war es für sie keine Frage, dass sie mitfahren will. Sie liebt den Kontakt zu anderen Kindern, das Soziale ist ihr sehr wichtig. In die Schule ging sie lange «nur» wegen der Gspänli, ihre liebsten sind im letzten Sommer weggezogen und sie blieb «alleine». Und jetzt ist sie den zweiten Tag weg. Ihr Plüschhund musste mit, auch ihr Kissen, aber in Absprache mit der Lehrerin ging das. Ich bewundere ihren Mut, ihr Selbstvertrauen, ihr Selbstbewusstsein und ihr Bedürfnis, dieses Erlebnis nicht verpassen, dabei sein zu wollen.
Immer wieder frage ich mich, was ihr genauer Lebensauftrag hier ist, wenn sie ausgegrenzt wird in der Klasse, Gspänli kommen und gehen. Und dann kommt immer wieder das Gefühl in mir, es ist richtig, so wie die anderen wichtig sind für sie, so ist sie wichtig für die ganze Klasse, für die anderen. In der zweiten Klasse am letzten Tag durften wir Eltern in der Schule vorbei. Ich kam ins Zimmer und wäre am liebsten wieder raus, die Energie habe ich fast nicht ausgehalten. Sie nahm ruhig meine Hand und zog mich zu sich – ich verstand, Mami ich schaffe das. Sie gab mir immer wieder das Gefühl, ich schaffe es, es ist ok. Alle negativen Erlebnisse haben sie stark gemacht, sie in ihrem Wesen gestärkt und machen sie bereit für ihr weiteres Leben. Dieses manchmal theoretische Wissen – das Gefühl sagte etwas anderes – hat mir immer wieder geholfen, ihr zu Vertrauen, sie zu unterstützen, zu motivieren, das Beste aus der Situation zu machen und mich und meine Gefühle in den Hintergrund zu stellen und auf sie zu hören. Ohne dich, du Liebe wäre ich nie da, wo ich jetzt bin, du hast auch mir geholfen mich viel besser kennenzulernen, Einstellungen über Board zu werfen.
Und da wir überhaupt nicht perfekt sind und alle in diesem menschlichen Körper leben, wird’s auch bei uns mal laut (meist, wenn sie oder ich recht haben wollen, es besser wissen als der andere), oder du bist am «Zicken» wie andere. Aber wir lernen und so komme ich immer mehr bei mir selbst an. Es macht mich manchmal traurig, dass du so «hart» durchs Leben «musst» und meist kommst du in solchen Momenten mit einem Lachen im Gesicht daher und ich verstehe wieder, es ist mein Thema.
Dieses mich erkennen im Anderen, wahrzunehmen, was er/sie mir spiegelt gehört zu meinem Leben, zu meiner Arbeit, wie auch das geführt sein von den geistigen Helfern/Gesetzen, nichts als Zufall anzuschauen, sondern als Lernschritt.